Diese Meldung dürfte jeden Sparfuchs aufschrecken. Die Drogeriekette dm ändert ihre bisherige Preisstrategie.
Der Firmenchef Konzernchef Erich Harsch bestätigte Meldungen in verschiedenen Medien und sprach von einer Neuausrichtung der Preisstrategie “stationär und online”.
Bisher genoss die Drogeriekette bei den Kunden ein hohes Ansehen. Die Kundenbewertungen sind seit vielen Jahren für dm mehr als positiv. Ob die geplanten Preisanpassungen der Kundenzufriedenheit schaden kann, wird die Zukunft zeigen.
Mit der neuen Preisstrategie legt dm auch eins ihrer bisherigen Alleinstellungsmerkmale nieder. Der Kurs der dauerhaften Niedrigpreise wird verlassen, denn wechselnde Wochenangebote, wie es die Mitbewerber tun, lehnte die Drogeriemarktkette bisher ab.
Bekannt ist, dass alle Drogeriemarktketten unter einem enormen Konkurrenzdruck stehen. Die Schlecker-Pleite hat das eindrucksvoll gezeigt. Neben den konkurrierenden Marktdinos Rossmann, Müller und dm drücken auch die Discounter immer mehr in diesen Markt. So bauen die Supermärkte ihr Kosmetik- und Drogerieangebot sukzessive immer weiter aus und schaffen Eigenmarken im Billigsegment als auch in der Naturkosmetik für beachtliche Konkurrenz.
Wegen dieser wirtschaftliche Faktoren und dem Marktumfeld legt dm nun die Praxis der Einheitspreise nieder. Zukünftig können die Preise für einzelne Produkte von Filiale zu Filiale variieren. Zahlreiche Produkte können teurer werden. Besonders bitter könnte es vor allem Filialen in ländlichen Gebieten treffen, denn Experten gehen davon aus, dass dm-Filialen mit hohem Mitbewerber-Aufkommen weiterhin die Niedrigpreise halten werden, wohingegen abgeschiedenere Märkte ihre Preise anheben dürften. Harsch bestätigt, dass jede Filiale selbstständig über seine Preise entscheiden soll. Berücksichtigt werde dabei das Konsumverhalten der Kunden, die Warenbestände und natürlich die Lage des dm-Marktes.
Umsetztung hat begonnen
Die Umsetzung der Strategie hat schon begonnen. Wie die Lebensmittelzeitung recherchierte, wurden im Online Geschäft bereits mehr als 1000 Produkte teurer. Allein in den vergangenen drei Wochen wurden die Preise zwischen 10 und 40 Cent erhöht. Eine derart aggressive Preiserhöhung gab es in der Geschichte von dm noch nie.
Das dm aus wirtschaftlichen Zwängen heraus handelt, ist wohl jedem offensichtlich. Ob die Kunden diesen drastischen Schritt mittragen bleibt die Frage. Für den Drogeriemarkt hoffe ich, dass dm auch in den nächsten Jahren den Wettbewerb in diesem Segment belebt.